Podiumsdiskussion 3.06.2016 zum Thema „Der Konfuzianismus und die gesellschaftliche Entwicklung Chinas: Passt das wieder zusammen?“

Zeit: 03.06.2016 (Freitag), 18:00-19:30

Ort: LE 104, Universität Duisburg-Essen, Campus Duisburg

Der Konfuzianismus war ursprünglich in der Gelehrtenschaft Chinas zu Hause und hat im Laufe der Zeit auch in den unteren sozialen Schichten Aufnahme und Verbreitung gefunden. Er war ein fester Bestandteil der traditionellen chinesischen Kultur. Im chinesischen Kaiserreich galt er sogar als Staatsideologie. Doch seit der Abschaffung der kaiserlichen Beamtenprüfungen und der Veränderungen der Gesellschaft und des politischen Systems seit Beginn des letzten Jahrhunderts hat der Konfuzianismus nicht nur diese Rolle verloren, sondern auch seinen direkten Einfluss auf die Gesellschaft eingebüßt. Dennoch wird der Konfuzianismus auch heute noch oft als das die Gesellschaft zusammenhaltende und die Kultur prägende Wertesystem Chinas angesehen.

Betrachtet man die Entwicklung der VR China seit der Reform- und Öffnungspolitik der 80er Jahre, so kann man auf der einen Seite eine weitgehende Annäherung an die Weltgesellschaft durch tiefgreifende soziale Veränderungen und auf der anderen Seite eine Wiederbelebung des Konfuzianismus beobachten. Namentlich die Außendarstellung des Landes durch die neue Parteiführung unter Xi Jinping scheint die neue Rolle des Konfuzianismus zu bestätigen.

In der Podiumsdiskussion geht es zuerst um eine Bestandsaufnahme der Entwicklung der Gesellschaft und des Konfuzianismus, sowie darauf aufbauend um die Rolle des Konfuzianismus im gegenwärtigen China. 1) Wie lässt sich der Entwicklungsstand des Konfuzianismus beurteilen? Welche neue Entwicklungen und Strömungen kann man beobachten? 2) Welche Einwirkungen hat der Konfuzianismus auf die Gesellschaft und die Politik, und welchen Einfluss üben diese umgekehrt auf den Konfuzianismus aus? Wie sind diese Prozesse zu bewerten? 3) Was kann der Konfuzianismus zur positiven Entwicklung der chinesischen Gesellschaft beitragen? Befördert er nur die autoritäre Herrschaft? Wie verhält er sich zur Frage der Demokratie und der Menschenrechte?

Hierzu sind sowohl Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die sich mit der Kultur wie mit der Gesellschaft und Politik Chinas beschäftigt haben, als Diskutanten eingeladen.


Alle Interessierten sind herzlich eingeladen!