Kritik an der Weihnachtseuphorie der Chinesen
Yin Peng, "Chinesisches 'Shengdan' aus der Perspektive des Kulturbewusstseins", in: Jinan shibao 19-12-2011. Zusammengefasst von Xiaobing Wang-Riese und Berthold Riese nach "Rujia youbao" No. 171.
Der chinesische Ausdruck "Shengdan jie" fuer das englische "Christmas Day" oder das deutsche "Weihnachtsfest" war urspruenglich auf den Konfuzius-Geburtstag gemuenzt. "Sheng" bedeutet 'Heiliger,' und meint Konfuzius. Mit "dan" ist 'Geburt' gemeint ,und "jie" ist 'Fest'. Deswegen heisst das christliche Weihnachtsfest im traditionellen chinesischen Sprachraum wie Taiwan und Hongkong nicht "Shengdan jie" sondern "Yedan jie", wobei "Ye" die erste Silbe des Namens Jesus repraesentiert und der ganze Ausdruck "Yedan" infolgedessen 'Geburt Jesu' bedeutet.
Irgendwann wurde auf dem chinesischen Festland "Yedan" durch "Shengdan" ersetzt, und man hat auch angefangen das Weihnachtsfest zu feiern, was in den Augen des Autors ein Zeichen fuer die westlich oriertierte Lebenshaltung der heutigen Chinesen ist. Das sogenannte chinesische Weihnachtsfest ist jedoch auf Konsumsaktivitaeten beschraekt. Es ist bloss ein "Karneval des kollektiven Unbewusstseins", so zitiert er eine von zehn Gelehrten unterschriebene Oefentlichen Kritik aus dem Jahr 2006. Chinesen feiern ein solches Fest teils bewusst und teils unbewusst, denn sie verfolgen einerseits die Absicht, ein westliches Fest nachzuahmen, haben andererseits aber keinerlei Ahnung ueer die kulturelle Bedeutung des westlichen Weihnachtsfestes.